Sonntag, 20. Januar 2013
Die Macht der Vergangenheit
“Ich liebe dich!” Diese Worte wollen Jens nur schwer über die Lippen kommen. Zu sehr ist er einmal von einer Frau enttäuscht worden. Dabei ist Silke eigentlich die Frau, nach der er sich schon immer gesehnt hat …
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Silke Ahrends stützte sich auf und sah zärtlich auf den Mann hinunter, der neben ihr schlief. Sie hatte solche Lust, über seine verwuschelten Haare zu streichen, tat es aber nicht, um ihn nicht zu wecken. Sie betrachtete die fast geraden Augenbrauen, den sensiblen Mund und das Grübchen im Kinn, das ihm so gut stand. Jens sah ausgesprochen gut aus.

“Jens Techau”, sagte sie leise, “ich glaube, ich liebe dich.”

Sie kannte den 32jährigen Diplom-Informatiker seit sieben Wochen, und es war ihre erste, gemeinsame Nacht. Ob auch er sie liebte? Alles wies darauf hin, aber gesagt hatte er es nicht. Selbst in dieser Nacht nicht …

Silke hatte ausserdem gemerkt, dass immer, wenn von Heirat und Kindern die Rede war, ein unsichtbares Visier bei ihm herunterklappte, dass er sich dann sofort innerlich zurückzog. Hatte er etwas erlebt, was ihn verletzt hatte?

Jetzt schlug Jens die Augen auf. Ein Lächeln ging über sein Gesicht. Er zog die junge Frau zu sich hinunter und küsste sie unendlich zart. Noch einmal versanken sie im Strudel der Leidenschaft. Anschliessend bettete er zärtlich ihren Kopf an seine Schulter, und sie seufzte glücklich: “Ich liebe dich, Jens.” Und weil er selbst so glücklich und entspannt wirkte, fügte sie spontan hinzu: “Von dir würde ich gern ein Kind haben. Du bist bestimmt ein wunderbarer Vater.”

Silke liebte Kinder. Wenn die 27-jährige Bürokauffrau bei ihrer Schwester zu Besuch war, beschäftigte sie sich gerne mit ihren drei Neffen und Nichten, die ihre Tante heiss und innig liebten. Und das lag nicht nur daran, dass sie ihnen immer etwas mitbrachte. Sie hatte einfach eine Gabe, mit Kindern umzugehen …

Aber jetzt hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen. Jens löste sich abrupt von ihr und warf die Decke zurück. “Ich muss gehen”, sagte er mit veränderter Stimme. “Ich habe heute noch viel zu tun.”

“Heute? Am Sonntag?” fragte sie enttäuscht.

Er antwortete ihr aus dem Bad: “Tut mir leid, ich hab’ mir Arbeit mit nach Hause gebracht.”

Silke versuchte es noch einmal: “Lass uns wenigstens noch miteinander frühstücken.”

“Ich frühstücke bei mir. Bitte, bleib liegen, du kannst doch gemütlich ausschlafen.”

Schlafen! Als ob sie jetzt noch schlafen könnte. Sie war jetzt ganz sicher, dass es ihre Bemerkung über Kinder war, die ihn in die Flucht schlug. Warum vertraute er sich ihr nicht an?
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Jens küsste die junge Frau, die sich schlafend stellte, sanft auf die Stirn und zog leise die Tür hinter sich zu. Sein Wagen stand unten. Durch die fast leeren Strassen fuhr er nach Hause. Er war unzufrieden mit sich selbst. Die Arbeit war nur ein Vorwand. Warum sagte er Silke nicht endlich die Wahrheit?

Er schuldete sie ihr spätestens nach dieser Nacht. Sie war die Frau, nach der er so lange unbewusst gesucht hatte. Er liebte sie. Sie war so fröhlich, so warmherzig. Ganz anders als die Frauen, die er vor ihr gekannt hatte. Er sollte ihr einen Heiratsantrag machen. Einmal musste er doch vergessen und verzeihen. Was geschehen war, war geschehen, er konnte das doch nicht sein ganzes Leben mit sich herumschleppen!
Jens schloss gerade seine Wohnungstür auf, als das Telefon klingelte. Er beeilte sich, hereinzukommen. Vielleicht war ja Silke am anderen Ende der Leitung … Er nahm den Hörer ab und meldete sich.

“Jens, hier ist Andrea”, hörte er eine nervöse Frauenstimme.

Er hatte auf einmal Mühe zu atmen, brachte keinen Ton heraus. Das durfte nicht wahr sein!

“Andrea Breitenkamp, du erinnerst dich doch?”

Ob er sich erinnerte? Sollte das Hohn sein?

“Was willst du?” fragte er kurz.

Jetzt schien es ihm, als weinte die Frau, aber ganz sicher war er nicht.

“Jens, du musst mir helfen. Du bist meine letzte Hoffnung!”

Angst schwappte in ihm hoch: “Ist etwas mit …”

“Ja, es ist Sebastian”, sagte sie. “Es … es ist ein Junge geworden, und er heisst Sebastian.”

Er biss so fest die Zähne aufeinander, dass seine Kiefern malmten.

“Er ist jetzt drei”, fuhr Andrea mit verzweifelter Stimme fort, “und er hat … er hat Leukämie. Blutkrebs. Die Ärzte wollen nun eine Knochenmarktransplantation vornehmen, aber meins ist ungeeignet. Könntest du … könntest du kommen? Es bestehen Chancen, dass dein Rückenmark identisch ist.”

Sein Kind. Und nun diese Nachricht. Der Sohn, den er nie gesehen hatte, war krank. Sterbenskrank!

Ganz leise fügte sie hinzu: “Ich bitte dich um Verzeihung für das, was ich dir angetan habe, Jens.”

“Schon gut, ich komme. Gib mir deine Adresse”, sagte er rauh.

Andrea Breitenkamp lebte jetzt in München. Er rief am Flughafen an und buchte den nächstmöglichen Flug. Dann packte er eine Reisetasche mit den nötigsten Sachen und wählte Silkes Nummer. Es hatte sich nun doch als richtig erwiesen, noch nicht mit ihr über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen. Schwerfällig sagte er: “Silke, ich muss nach München. Ich weiss noch nicht, wann ich wieder zurück sein werde.”

Jens wusste, er musste ihr endlich von seinem Kind erzählen. Es kam ihm zwar nicht richtig vor, es am Telefon zu tun, aber gleichzeitig war er erleichtert. Silke konnte so wenigstens nicht sehen, wie schwer es ihm fiel, Abschied von ihr zu nehmen. Er schluckte. Es war nicht einfach, die richtigen Worte zu finden. Er hatte nie mit jemandem darüber gesprochen. Er erklärte ihr, dass Andrea und das Kind die Wende in seinem Leben gewesen waren. Ehrlich gestand er, dass er vorher in Punkto Frauen kein Kostverächter gewesen war. Sie machten es ihm auch leicht, selbst Andrea war zu Anfang nur eine von vielen gewesen. Aber eines Tages eröffnete sie ihm aus heiterem Himmel, dass sie ein Kind von ihm erwartete und ihn verlassen würde. Bis dahin hatte er sich nie richtig vor Augen geführt, dass die Tatsache, mit einer Frau zu schlafen, eben auch bedeuten konnte, ein Kind zu zeugen. Und zwar ohne es zu wollen und zu wissen – denn Andrea hatte ihm versichert, dass sie verhütete. Er bot ihr sofort an, sie zu heiraten, aber sie wies ihn ab. Sie wollte nur das Kind, keinen Mann.

Er hatte eingewendet, dass das Kind doch auch ihn etwas anginge, dass er der Vater sei, aber davon wollte sie nichts hören. Das Kind gehöre ihr allein. Niemand würde erfahren, wer der Vater sei.

Jens machte eine Pause, aber am anderen Ende der Leitung blieb es ganz still. Dann meinte er mühsam: “Sicher denkst du jetzt, dass ich übertreibe. Wie viele Männer haben irgendwo ein Kind, ohne es zu wissen. Aber das ist der Unterschied: Ich weiss es. Eine Frau hat mich als Erzeuger benutzt, und ich hatte keinerlei Rechte, was mein eigenes Kind betraf. Das war ein Schock für mich. Ich habe danach mein Leben geändert. Immerzu musste ich an das Kind denken. Ob es ein Junge war, oder ein Mädchen, wie es aussah, wie es ihm wohl ging. Ein Kind, das ist doch ein Teil von einem selbst. Ich habe lange überhaupt keine Frau mehr angerührt, und dann bin ich dir begegnet …”

Silke sagte immer noch nichts, und er fuhr stockend fort: “Ich muss es tun, Silke. Ich werde versuchen, meinem Kind zu helfen. Ich weiss nicht, wie sich die Dinge entwickeln werden und wann ich zurück komme. Es könnte sein, dass ich bei Andrea und unserem Sohn bleibe.” Es kostete ihn Mühe, das zu sagen.

“Ich verstehe”, sagte Silke endlich leise. “Ich wünsche dir, dass alles gut ausgeht für deinen Sohn und auch für dich.”

“Danke, vielen Dank, Silke.” Er wusste, dass ihre Antwort aus dem Herzen kam, aber er ahnte auch, was es für sie bedeutete. Rasch legte er auf. Er würde morgen von München aus in der Firma anrufen, um einen Sonderurlaub zu beantragen.
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Das Taxi hielt vor dem Mehrfamilienhaus. Jens entlohnte den Fahrer und ging mit seiner Reisetasche zum Eingang. Neben den Klingelknöpfen fand er Andreas Namensschild.

Er klingelte. Fast augenblicklich wurde die Tür entriegelt. Andrea stand oben in der offenen Wohnungstür. Fast hätte er sie nicht wiedererkannt. Sie war blass und schmal geworden, und in ihre schönen, früher etwas kühlen Züge hatte sich tiefes Leid eingegraben.

Jens wusste gar nicht, was er ihr sagen sollte. Er räusperte sich.

“Danke, dass du gekommen bist”, sagte sie leise.

“Wie geht es … Sebastian?” Es war seltsam, den Namen seines Kindes auszusprechen.

“Nicht sehr gut. Er liegt im Krankenhaus und ist ziemlich schwach. Wenn du möchtest, fahren wir gleich hin. Oder möchtest du dich vorher etwas ausruhen?”

“Wir fahren”, bestimmte er.

Andrea führte ihn in die Wohnung. Sie war hell und freundlich eingerichtet. Gleich neben dem grossen Fenster im Wohnzimmer stand ihr Zeichenbrett. Seit Sebastians Geburt arbeitete sie zu Hause, erklärte sie Jens. Er erinnerte sich, dass Andrea als Werbegrafikerin sehr gefragt war.

Dann zeigte sie ihm das Schlafzimmer: “Ich hab’ mir gedacht, du schläfst hier und ich auf der Couch im Wohnzimmer.”

Er bestand darauf, dass sie es umgekehrt machten: sie im Schlafzimmer, er auf der Couch.

“Wie du möchtest”, sagte sie, und auf einmal fing sie an zu weinen. Ihre schmalen Schultern bebten. Obwohl sie ihm so weh getan hatte, nahm er sie in die Arme und presste sie an sich: “Alles wird gut werden”, murmelte er. Er drückte sein Gesicht in ihr hellblondes Haar: “Du wirst sehen, alles wird gut.” Seine Stimme war fest und beruhigend, aber eigentlich fühlte er sich genau so elend wie sie …

Nach einer halben Stunde Fahrt waren sie endlich im Krankenhaus. Sofort nahm er den eigentümlichen Geruch auf, den er in Krankenhäusern so verabscheute, und mit jedem Schritt durch die langen, hellen Flure wuchs das beklemmende Gefühl in seiner Brust. Endlich standen sie an Sebastians Bett. Das Kind hing am Tropf, und das kleine Gesicht mit den geschlossenen Augen war von durchsichtiger Blässe. Andrea drückte Jens’ Hand: “Glaub’ mir, ich hätte ihn dir so viel lieber gesund gezeigt.”

Jens erwiderte, ohne den brennenden Blick von seinem Sohn zu wenden: “Gesund hätte ich ihn wohl kaum zu Gesicht bekommen.” Seine ganze Bitterkeit schwang in den Worten mit, und Andrea senkte den Kopf.

Jetzt schlug der Junge die Augen auf. Der nächste Schock für Jens: Sie waren grau, wie die seinen.

Andrea beugte sich zu dem Kind hinunter und sagte zärtlich: “Sebastian, das ist dein Papa. Er wird dich gesund machen!”

Die grauen Kinderaugen fixierten ihn, aber kein Lächeln ging über Sebastians Gesicht. Woher sollte er ihn auch kennen?

Jens spürte eine nie gekannte Frustration, ja, sogar Hass auf die Frau, die da neben ihm stand. Was sie getan hatte, konnte er ihr niemals verzeihen. Er blickte von dem Jungen auf Andrea, die den Kleinen tapfer anlächelte – und ihre Angst vor dem Kind zu verbergen versuchte.

Und dann sagte er sich, dass sie genug gelitten hatte, dass auch er nicht unschuldig war. Es war jetzt an der Zeit, an Sebastian zu denken. Zusammen an ihn zu denken. Zum ersten Mal in seinem Leben betete er um etwas, nämlich, dass Sebastian gesund würde …
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Ein paar Tage später, als die Transplantation nach vielen Untersuchungen schliesslich durchgeführt werden konnte, kamen Jens und Andrea etwas zur Ruhe. Endlich war einmal Zeit für ein offenes Gespräch. Andrea hatte eine Flasche Wein geöffnet und schenkte ihm ein. “Ich kann dir gar nicht genug danken für das, was du für Sebastian getan hast”, sagte sie. Ihr Dank war für Jens irgendwie beschämend. Es war doch das mindeste, was er für den Kleinen tun konnte. Der tapfere Junge verdiente alle Hilfe der Welt.

“Ich wäre froh, wenn ich ihm wirklich helfen könnte”, murmelte Jens.

Jetzt sah sie ihn voll an: “Weisst du, alles was ich wollte, war ein Kind. Ein Kind, das ich lieb haben konnte, dem ich geben konnte, was mir immer gefehlt hatte …” Andrea stockte und fuhr dann leise fort: “Von den Männern, die ich kannte, war ich so enttäuscht worden, dass ich nicht mehr den Mut hatte, mich auf eine feste Beziehung einzulassen. Zu gross war die Angst, mich dabei wieder aufzugeben, wieder alles zu verlieren und am Ende nicht mehr zu wissen, wie ich nun weiterleben sollte … Aber all die Liebe, die ich in mir spürte, wollte ich weitergeben. Der Wunsch nach einem Kind wurde übermächtig. Ich begann, einen passenden Erzeuger zu suchen und fand dich. Du hattest mit so vielen Frauen geschlafen. Ich sagte mir, dass du bestimmt eine ganze Menge von ihnen unglücklich gemacht hattest. Deshalb schien es mir nicht so schlimm, wenn ich mir von dir … ein Kind machen liess.”

Bevor Jens etwas darauf antworten konnte, fuhr sie hastig fort: “Jetzt denke ich anders darüber. Ich verstehe, was du empfunden haben musst, als ich dir an den Kopf warf, dass ich ein Baby erwartete, aber mit dir nichts mehr zu tun haben wollte und dir alle Rechte an dem Kind absprach.” Leise fügte sie hinzu: “Als du damals so wütend warst, dachte ich, es sei nur dein verletztes Ego. Aber jetzt weiss ich, du liebst Sebastian wirklich, sonst wärst du nicht gekommen, um ihm zu helfen.”

Jens bemühte sich, das Ganze herunterzuspielen: “Aber Andrea, das hätte doch jeder getan.” Er fügte hinzu: “Herzlos war ich nie, das glaube und hoffe ich jedenfalls. Nur egoistisch und sehr gedankenlos, was die Frauen betraf.”

Noch vor einer Stunde hatte er sie fragen wollen, ob sie ihn nicht doch heiraten wollte. Doch irgend etwas an ihrem Verhalten hielt ihn davon ab. Einen Augenblick waren beide still, dann fragte er: “Wer ist es?”

Sie verstand sofort, was er meinte: “Er heisst Stefan Konschack und ist Kinderarzt. Er kennt Sebastian von klein auf, und hat ihm und auch mir sehr geholfen. Er war der erste Mensch, dem ich mich anvertrauen konnte. Wenn ich mich jetzt besser kenne und mein inneres Gleichgewicht gefunden habe, verdanke ich das ihm.”

Jens schwieg. Dann lächelte er: “Und warum kenne ich ihn noch nicht?”

“Er hat in den U.S.A. an einem wichtigen Kongress über Leukämie teilgenommen. Heute kommt er zurück. Entschuldige, dass ich dir nicht schon von ihm erzählt habe, aber es ergab sich nie so recht die Gelegenheit.”

Sie lächelte ihm zu: “Was das Kind angeht, da kann ich dich beruhigen. Stefan und Sebastian lieben sich heiss und innig. Und ich liebe Stefan auch. Wir wollen bald heiraten.” Jens schluckte. Andrea sah es und fuhr fort: “Es gehört doch Liebe dazu, wenn man jemanden heiratet. Zwischen uns beiden, Jens, das war keine Liebe. Wir waren beide viel zu unreif damals.”

Er musste ihr Recht geben. Auch jetzt hätte er Andrea nur Sebastians wegen geheiratet. Und auch er wusste heute, was echte, tiefe Liebe war. Seit er Silke kennengelernt hatte. Silke!

Wie ging es ihr? Was mochte sie von ihm denken? Er hatte auf einmal ungeheure Sehnsucht nach ihr, und die Angst, sie könne ihn nicht mehr wollen, schnürte ihm plötzlich das Herz ab …

Jens lernte Stefan Konschack noch an diesem Abend kennen. Der Arzt bedankte sich mit einem langen, festen Händedruck bei ihm. Mit tiefer, angenehmer Stimme sagte er: “Wenn alles gut geht, haben Sie Sebastian zum zweiten Mal das Leben geschenkt.”

Jens fiel der Abschied von Sebastian schwer, aber er flog beruhigt nach Hamburg zurück. Andrea und ihr zukünftiger Mann hatten ihm versichert, dass er Sebastian so oft besuchen könnte, wie er wollte, und er wollte fest daran glauben, dass das Kind gesund wurde.
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Silke dachte jeden Tag an Jens. Ob Sebastian gerettet werden konnte? Leitete Jens jetzt alles in die Wege, um bei seinem Sohn und Andrea zu bleiben? Immer wieder sagte sie sich, dass das, war er tat, normal war, trotzdem war sie unsagbar unglücklich.

Sie kam von der Arbeit, hatte noch eingekauft und ging nun die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Auf der letzten Treppenstufe ging das Licht aus. Es wurde sofort wieder angeknipst, und als sie hochblickte, sah sie Jens vor ihrer Tür stehen.

“Du … du bist zurück?” stammelte sie.

Er nahm sie in die Arme. “Ich liebe dich, Silke. Willst du mich heiraten?”

Ein heisses Glücksgefühl stieg in ihr auf. Sie lächelte ihm zu, und ihre Augen sagten "ja".

ENDE

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